Deutsche Geschichten
Weltkrieg/Mobilmachung

Infolge der imperialistischen Politik Kaiser Wilhelms beginnt der erste Weltkrieg am Abend des 1. August 1914 mit der deutschen Kriegserklärung an Russland.

Der Weg in den Ersten Weltkrieg

Mit der Ermordung des österreichischen Thronfolgers in Sarajewo am 28. Juni 1914 war die Krise da. Dass sie schließlich in die Katastrophe des Kriegsausbruches mün-
dete, hatte mehrere Gründe:

· Der deutsche Plan, die Auseinandersetzung auf Serbien und Österreich zu lokalisieren und dem Wiener Verbündeten durch einen schnellen militärischen Erfolg Befreiung vom südslawischen Druck und eine allgemeine Festigung seiner Position zu verschaffen, scheiterte, weil Österreich zu lange zögerte und dadurch die russische Intervention provozierte.

· Die deutsche Reichsleitung baute zu lange auf die eng-
lische Neutralität, war ratlos, als diese nicht zugesichert wurde, und machte sich England zum Kriegsgegner, als sie die belgische Neutralität missachtete.

Flottengesetze - Flottenbau
Der Flottenaufbau als Absicherung zur angestrebten politischen und wirtschaftlichen Weltmachtstellung.

· Dieser Angriff auf Belgien lag in der Logik der militärischen Planung, genau so wie die strategische Notwendigkeit, den künftigen Gegnern mit der Mobilmachung zuvorzukom-
men; der deutsche General-

stab schrieb der politischen Führung im letzten Stadium der Krise das Gesetz des Handelns vor und trug zu seinem Teil dazu bei, dass nicht alle Mög-
lichkeiten einer friedlichen Konfliktregelung ausgeschöpft wurden.

· Kriegsauslösend war schließ-
lich auch die russische Mobil-
machung. Sie erfolgte ohne militärische Not, nach einem kaltblütigen Kalkül der zaristi-
schen Regierung, die sich vom Krieg einen Ausweg aus den innenpolitischen Schwierigkei-
ten erhoffte.

Der Krieg brach aus, weil auf fast allen Seiten eine fatalistische Bereitschaft zum Waffengang bestand. Man hatte gerüstet und Eventual-
bündnisse geschlossen - nun sollten sie ihren Wert erweisen. Die seit Jahren hochgeputsch-
ten nationalen Emotionen und Ängste hatten ein politisches Klima geschaffen, dem sich auch die Bedächtigen nur schwer entziehen konnten. Von vielen Mitlebenden wurde der Krieg wie eine Befreiung empfunden. Die pazifistischen Kräfte, insbesondere die Sozialisten, waren selbst zu sehr verunsichert, als dass sie die Entwicklung aufhalten konnten. Der von der
Sozialistischen Internationale vorgesehene Generalstreik kam nicht zustande - auch die Arbeiter rückten ins Feld, um das bedrohte Vaterland zu verteidigen. Der Erste Welt-
krieg war die Folge und Katastrophe des Nationalismus, Imperialismus und Militarismus. Er beendete die Vormachtstellung Europas, die Autorität der monarchischen Regierungsform und das bürgerliche Zeitalter. Mit ihm ging das 19. Jahrhundert endgültig zu Ende.

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Zeitzeugenbericht: Das zwanzigste Jahrhundert im Rückblick

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Chronologie 1890 - 1918

Carl Zuckmayer -
"Als wär´s ein Stück von mir"

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