1890 - 1918 / 1919 - 1933 / 1933 - 1945 / 1945 - 1949 / 1949 - 1989 / 1989 - 2016
Deutsche Revolution
 
Das geschah im Jahr 1918
Januar

8. 1. Der amerikanische Präsident Woodrow Wilson legt ein 14-Punkte-Programm vor, das in seinen Grundzügen die Friedensordnung nach 1918 beschreibt. Die Reichsregierung lehnt das Programm ab.

9. 1. Friedensverhandlungen zwischen den Mittelmächten und Sowjetrussland in Brest-Litowsk

15. 1. In Wien beginnen Fabrikarbeiter einen Streik. Sie fordern einen raschen Friedensschluß in Brest-Litowsk ohne Annexionen, ein demokratisches Wahlrecht und eine bessere Lebensmittelversorgung.

24. 1. Der österreich-ungarische Ministerpräsident Ottokar Graf von Czernin und zu Chudenitz erklärt angesichts der innenpolitischen und militärischen Lage seines Landes, daß ein Verständigungsfrieden auf Basis der 14 Punkte von Wilson akzeptabel sei.

28. 1. - 4. 2. "Revolutionäre Obleute" organisieren Massenstreiks gegen die annexionistische Verhandlungsführung der Mittelmächte in Brest-Litowsk.

Februar

1. 2. Über Berlin wird der verschärfte Belagerungszustand verhängt.
Österreich-ungarische Truppen schlagen eine Matrosenmeuterei in Cattaro (Dalmatien) nieder.

6. 2. Tod des Malers Gustav Klimt in Wien.

9. 2. Unterzeichnung eines Separatfriedens zwischen der weitgehend von Bolschewisten besetzten Ukraine und den Mittelmächten in Brest-Litowsk. Dieser "Brotfriede" soll die Lebensmittelversorgung der Mittelmächte sichern. Zugleich wird die Ukraine wirtschaftlich eng an das Deutsche Reich gebunden.

10. 2. Wegen des Separatfriedens mit der Ukraine bricht der russische Volkskommissar für auswärtige Angelegenheiten, Leo D. Trotzki, die Verhandlungen in Brest-Litowsk ab. Einseitig erklärt er den Kriegszustand für beendet.

14. 2. Einführung des Gregorianischen Kalenders in Rußland. Damit rückt die Datierung um 13 Tage vor.

18. 2. Wegen des Abbruchs der Friedensverhandlungen in Brest-Litowsk nehmen die Mittelmächte die Kampfhandlungen wieder auf. Das Ziel Erich Ludendorffs ist die Abtrennung der gesamten baltischen Küste und Finnlands von Rußland.

26. 2. Nach dem schnellen Vormarsch der Mittelmächte kehren die russischen Friedensunterhändler nach Brest-Litowsk zurück.

März

1. 3. Deutsche Truppen besetzen Kiew und setzen eine antibolschewistische Regierung ein.

3. 3. Unterzeichnung des Friedens von Brest-Litowsk: Rußland verliert über 25 Prozent seiner Bevölkerung und 27 Prozent seines wirtschaftlich nutzbaren Bodens. Es muß die Unabhängigkeit von Finnland, Estland, Livland, Kurland, Litauen, Polen, Georgien, der Ukraine und von Teilen Armeniens anerkennen.

5. 3. Deutsche Truppen besetzen die Ålandinseln, um von dort gegen die finnischen Roten Garden vorzustoßen.

6. - 8. 3. Auf dem ersten ordentlichen Parteitag der Bolschewiken nach der Machtübernahme nennt sich die Partei in "Kommunistische Partei Rußlands (Bolschewiken)" um und beschließt Maßnahmen zur Planwirtschaft.

7. 3. Friedens- und Freundschaftsvertrag zwischen dem Deutschen Reich und der bürgerlichen Regierung Finnlands.

8. 3. Verlegung des Hauptquartiers der Obersten Heeresleitung (OHL) von Kreuznach nach Spa (Belgien).

9. 3. Mit Billigung Rußlands landen britische Truppen bei Murmansk, um ein Vordringen deutscher Truppen in Finnland zu verhindern.
Tod des Dramatikers Frank Wedekind in München.

10. 3. Die sowjetrussische Regierung verlegt ihren Sitz aus strategischen Gründen nach Moskau, das zur Hauptstadt erklärt wird.

21. 3. An der Westfront beginnt die deutsche Frühjahrsoffensive in der Picardie auf 70 km Breite zunächst mit einem schnellen Vormarsch. Ludendorff will mit einem militärischen Erfolg die Alliierten an den Verhandlungstisch zwingen.

23. 3. Der Friedensvertrag von Brest-Litowsk wird im Reichstag gegen die Stimmen der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (USPD) ratifiziert, die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) enthält sich der Stimme.

25. 3. Tod des französischen Komponisten Claude Debussy (1862-1918) in Paris.

26. 3. General Ferdinand Foch soll die Operationen der Alliierten an der Westfront koordinieren.

April

8. 4. In Rom beginnt der "Kongreß der unterdrückten Völker in Österreich-Ungarn". Italien unterstützt ihre Selbstbestimmungsforderungen.

9. 4. Trotz der Erstürmung des Kemmelbergs bei Ypern wird die deutsche Offensive westlich von Lille gestoppt.

11. 4. Auf der Hauptversammlung der Bunsen-Gesellschaft rechtfertigt Fritz Haber den Einsatz von Giftgas.

13. 4. Deutsche und finnische Truppen besetzen Helsinki, die bolschewistischen Roten Garden werden zurückgedrängt.

14. 4. Rücktritt des österreich-ungarischen Außenministers Graf Czernin. Ohne den deutschen Bündnispartner zu informieren, hatte Czernin über einen Separatfrieden verhandelt und sich u.a. für die Rückgabe von Elsaß-Lothringen ausgesprochen. Die Veröffentlichung eines entsprechenden Briefes durch Raymond Poincaré führte zum Rücktritt.

21. 4. Tod des als " Roter Baron" bekannt gewordenen Manfred von Richthofen, der in einem Luftgefecht bei Vaux-sur-Somme getötet wird.

28. 4. Im Krankenhaus des Gefängnisses Theresienstadt stirbt der Sarajevo-Attentäter Gavrilo Princip (1894-1918) an den Folgen einer Tuberkulose.

Mai

7. 5. "Frieden von Bukarest": Der Friedensvertrag zwischen Rumänien und den Mittelmächten soll Deutschland u.a. den ungehinderten Transport von Lebensmitteln aus der Ukraine garantieren.

9. 5. Im britischen Parlament stimmen 106 Liberale für den Mißtrauensantrag von Herbert H. Asquith gegen die liberale Regierung von David Lloyd George. Dies führt zur Spaltung der Partei.

16. 5. Das Kriegsernährungsamt in Berlin kürzt die tägliche Brotration auf 150 g pro Person und Tag.
Der amerikanische Kongreß beschließt schwere Strafen für jede Form von Kritik an der Kriegspolitik.

22. 5. Gegen den Widerstand der Entente-Staaten schließen das Deutsche Reich und die Schweiz ein Handelsabkommen: Deutschland liefert Kohle gegen Lebensmittel.

25. 5. Deutsche Truppen landen in Georgien und unterstützen antibolschewistische Verbände.

27. 5. Die erneute deutsche Offensive an der Westfront zwischen Soissons und Reims am Chemin des Dames beginnt mit Erfolgen.

Juni

12. 6. Nach mißlungenen Angriffen bei Noyon und Compiègne gibt Ludendorff den Befehl zur Einstellung der Offensive.

14. - 25. 6. Die letzte große Offensive der österreich-ungarischen Truppen in Italien scheitert, die Moral der Truppen verschlechtert sich erheblich.

25. 6. Wladimir I. Lenin überweist den Nachkommen von Karl Marx (1818-1883) eine Million Rubel zur Errichtung eines Monuments auf dem Grab des Philosophen.

28. 6. Die Rote Armee eröffnet die Kämpfe gegen die amerikanischen und britischen Truppen nahe Murmansk.

30. 6. Die Exilgruppen der Tschechen und der Slowaken verständigen sich im Vertrag von Pittsburgh über die Zusammenarbeit beim Aufbau eines zukünftigen gemeinsamen Staats.

Juli

6. 7. Bei einem Aufstand der antibolschewistischen Sozialrevolutionäre wird in Moskau der deutsche Botschafter Wilhelm Graf von Mirbarch-Harff erschossen. Sein Nachfolger wird Karl Helfferich.

15. 7. Der österreich-ungarische Oberbefehlshaber Franz Graf Conrad von Hötzendorf (1852-1925) tritt wegen der gescheiterten Italienoffensive zurück.

10. 7. Der V. Allrussische Kongreß billigt die Verfassung der "Russischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepubliken" (RSFSR). Das Rätesystem wird als Staatsform festgeschrieben.

16. 7. Erschießung des russischen Ex-Zaren Nikolaus II. und seiner Familie in Jekaterinenburg durch Bolschewisten.

18. 7. Beginn der alliierten Gegenoffensive unter Marschall Foch drängt die Deutschen an der Westfront wieder zurück und leitet die militärische Wende ein.

August

2. 8. Besetzung der nordrussischen Stadt Archangelsk durch amerikanische und britische Truppen.

5. 8. Die Vereinigten Staaten brechen die diplomatischen Beziehungen zu Sowjetrußland ab.

8. 8. Beginn der Schlacht bei Amiens: Tiefe Einbrüche der Engländer mit Panzerverbänden führen zum stetigen Rückzug des deutschen Heeres. Ludendorff spricht vom "schwarzen Tag des deutschen Heeres".

9. 8. Großbritannien erkennt den tschechischen Nationalrat in Paris als "verbündete Regierung" an.

14. 8. Die OHL bezeichnet in einer Besprechung mit Wilhelm II. und Karl I. die Fortführung des Krieges als "aussichtslos".

28. 8. Die Rückverlegung deutscher Truppen in die " Siegfriedstellung " beginnt auf breiter Front.

30. 8. Lenin wird durch das Attentat einer Sozialrevolutionärin schwer verwundet.

September

3. 9. Der amerikanische Senat fordert die Verhaftung Wilhelms II. und die Einleitung internationaler Gerichtsverfahren gegen die Initiatoren des U-Boot-Kriegs.

6. 9. Per Erlaß verschiebt der britische König Georg V. (1865-1936) das Inkrafttreten des "Home Rule"-Gesetzes für Irland.

10. 9. Tod des Kolonialpolitikers Carl Peters in Woltorf (Peine).

14. 9. Karl I. regt in einer Note eine Friedenskonferenz an. Angesichts der absehbaren Niederlage der Mittelmächte weist Wilson die Note zurück.

26. 9. Der tschechische Nationalrat in Paris bildet eine Regierung für einen zukünftigen Staat der Tschechen und Slowaken.
Tod des Philosophen und Soziologen Georg Simmel in Straßburg.

29. 9. Überraschend fordert die OHL sofortige Waffenstillstandsverhandlungen, den Rücktritt des Reichskanzlers Georg Graf von Hertling sowie die Einsetzung einer parlamentarischen Regierung.
Waffenstillstandsvertrag zwischen den Alliierten und Bulgarien.

30. 9. Reichskanzler Hertling tritt zurück.
Wilhelm II. verspricht die Einführung des parlamentarischen Systems im Deutschen Reich.

Oktober

2. 10. Britische und arabische Truppen erobern Damaskus.

3. 10. Wilhelm II. ernennt den als liberal geltenden Prinz Max von Baden zum Reichskanzler. In der neuen Regierung sind auf Verlangen Ludendorffs die Mehrheitsparteien vertreten.

4. 10. Auf Druck der OHL richtet Max von Baden ein Waffenstillstandsersuchen auf Basis der 14 Punkte an den amerikanischen Präsidenten.
Österreich-Ungarn und das Osmanische Reich unterbreiten den USA Waffenstillstandsangebote.

14. 10. In einer amerikanischen Note wird u.a. die Einstellung des U-Boot-Kriegs als Voraussetzung für einen Waffenstillstand genannt.

16. 10. "Völkermanifest": Karl I. verspricht die Föderalisierung des Staates und die Gleichberechtigung der Nationalitäten in Österreich-Ungarn.

20. 10. Wilson nennt die Anerkennung der Selbständigkeitswünsche der Völker als Voraussetzung für Verhandlungen mit Österreich-Ungarn.

22. 10. Die deutsche Hochseeflotte erhält den Befehl zu einer Großoffensive am 29. Oktober.

23. 10. In seiner Antwortnote an die deutsche Regierung erklärt Wilson seine Bereitschaft, nur einen solchen Waffenstillstand zu vermitteln, der Deutschland außer Stande setze, die Kampfhandlungen wieder aufzunehmen. Außerdem sei die Parlamentarisierung noch unzulänglich, und die Macht der Militärs sowie des Königs von Preußen seien noch ungebrochen.
Wilhelm II. verfügt eine allgemeine Amnestie für politische Gefangene, bei der auch Karl Liebknecht (USPD) begnadigt wird.

24. 10. Auf die Forderung Wilsons nach einer militärischen Kapitulation reagiert Paul von Hindenburg mit einem Armeebefehl, der die Truppe zum "Widerstand mit äußersten Kräften" auffordert.

25. 10. In Budapest wird ein ungarischer Nationalrat gebildet.

26. 10. Ludendorff kritisiert gegenüber Wilhelm II. die Regierungspolitik scharf. Auf den Hinweis des Kaisers, diese Politik sei die Folge des Waffenstillstandsersuchens der OHL, verlangt Ludendorff erregt seine Entlassung. Sein Nachfolger wird Wilhelm Groener. Nach einem Appell des Kaisers an Hindenburgs Patriotismus bleibt Hindenburg im Amt.

27. 10. In Österreich bildet Heinrich Lammasch als Ministerpräsident die letzte kaiserliche Regierung. Lammasch akzeptiert Wilsons Bedingungen vom 20. Oktober für einen Waffenstillstand.

28. 10. Der Reichstag beschließt das Gesetz zur Parlamentarisierung. Die Regierung ist nun vom Vertrauen des Reichstags abhängig.
Meuterei unter Matrosen der Hochseeflotte in Wilhelmshaven angesichts der geplanten Großoffensive der Flotte.
In Prag wird der tschechoslowakische Staat ausgerufen.

30. 10. Waffenstillstand zwischen den Alliierten und dem Osmanischen Reich.

31. 10. Tod des österreichischen Malers Egon Schiele in Wien.

November

3. 11. Waffenstillstand zwischen Österreich-Ungarn und den Alliierten.
Matrosenaufstand in Kiel.
Aufhebung des Versammlungsverbots und der Zensur.

4. 11. In Kiel übernehmen Arbeiter- und Soldatenräte die Macht. Der Aufstand breitet sich auf andere Städte aus.

5. 11. Wilson informiert die Reichsregierung, daß die deutsche Waffenstillstandskommission von General Foch empfangen werde.
In Hamburg rufen Soldaten und Arbeiter den Generalstreik aus.

7. 11. Revolution in München: Kurt Eisner (USPD) ruft die Volksrepublik Bayern aus; Flucht des bayerischen Königs Ludwig III (1845-1921).

8. 11. Unter Matthias Erzberger ( Zentrum) beginnen in Compiègne bei Paris Waffenstillstandsverhandlungen mit Marschall Foch. Die deutschen Unterhändler können nur unwesentliche Erleichterungen der harten Bedingungen erreichen.
Einstellung des Telephon- und Telegraphenverkehrs sowie des Eisenbahnverkehrs von und nach Berlin; öffentliche Gebäude, Verkehrseinrichtungen und Rüstungsbetriebe werden vom Militär besetzt.

9. 11. Gegen Mittag verkündet Max von Baden eigenmächtig die Abdankung Wilhelms II. und überträgt sein Amt des Reichskanzlers auf Friedrich Ebert (SPD).
Ausrufung der demokratischen Republik durch Philipp Scheidemann (SPD) um 14 Uhr und der freien sozialistischen Räterepublik durch Karl Liebknecht wenig später. Generalstreik in Berlin.

10. 11. Wilhelm II. begibt sich ins Exil in die Niederlande.
Bildung von Arbeiter- und Soldatenräten im gesamten Reich.
Die drei Sozialdemokraten Friedrich Ebert, Otto Landsberg und Philipp Scheidemann sowie die drei Unabhängigen Hugo Haase, Emil Barth und Wilhelm Dittmann bilden den Rat der Volksbeauftragten.
Im Ebert-Groener-Pakt sichern sich Ebert und Groener gegenseitige Unterstützung zu. Zur Kontrolle der Revolutionsregierung bilden die Räte in Berlin einen Vollzugsrat.

11. 11. Abschluß des Waffenstillstands. Die besetzten Gebiete in Frankreich, Belgien, Luxemburg müssen wie Elsaß-Lothringen in 15 Tagen geräumt sein. Die Verträge von Brest-Litowsk und Bukarest werden annulliert. U-Boote sowie andere Waffen und Munition sind auszuliefern. Thronverzicht Kaiser Karls I. und Rücktritt der Regierung Lammasch.

12. 11. Der Rat der Volksbeauftragten verkündet sein Regierungsprogamm. Es sieht u.a. die Abschaffung des Dreiklassenwahlrechts in Preußen und die Einführung des Frauenwahlrechts vor.
Verkündung der Republik "Deutsch-Österreich" und ihres Anschlusses an Deutschland. Dieser Anschluß wird von den Alliierten strikt abgelehnt.

13. 11. Gründung der Organisation " Stahlhelm. Bund der Fontsoldaten" als Zusammenschluß von Soldaten des Weltkriegs zur Abwehr der Novemberrevolution.

14. 11. Der Nationalist und Oberbefehlshaber Józef Pilsudski wird neuer Staatschef Polens.

15. 11. Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände gründen zum Interessensausgleich beim Stinnes-Legien-Abkommen die Zentralarbeitsgemeinschaft. Einführung des Achtstundentags, um die demobilisierten Soldaten in den Wirtschaftsprozeß zu integrieren.
Gründung der extrem rechten Deutschnationalen Volkspartei (DNVP).

16. 11. Proklamation der Republik Ungarn.

20. 11. Gründung der linksliberalen Deutschen Demokratischen Partei (DDP).

24. 11. Gründung der rechtsliberalen Deutschen Volkspartei (DVP).

25. 11. Kapitulation der deutschen Truppen in Ostafrika.

28. 11. Kaiser Wilhelm II. unterzeichnet seinen Thronverzicht. Uraufführung des ersten Teils des Schauspiels " Gas" von Georg Kaiser (1878-1945) in Frankfurt/Main und Düsseldorf.

30. 11. Veröffentlichung des Romans " Der Untertan" von Heinrich Mann.

Dezember

1. 12. Proklamation des "Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen".

3. 12. Gründung der Künstlervereinigung "Novembergruppe", der u.a. der Maler Max Pechstein und der Architekt Erich Mendelsohn angehören.

10.12. Die Deutsche Vaterlandspartei löst sich auf. Ihre Führer schließen sich der DNVP an.
Max Planck erhält den Physik- Nobelpreis für seine Forschungen in der Quantenphysik. Fritz Haber erhält den Chemie-Nobelpreis für die Entwicklung eines Verfahrens zur Synthese von Ammoniak und Stickstoff.

14. 12. Bei den britischen Unterhauswahlen dürfen erstmals Frauen ab 30 Jahren wählen. Die Regierung von Lloyd George wird bestätigt.

16. - 21. 12. Der Reichskongreß der Arbeiter- und Soldatenräte unterstützt die Politik der SPD und fordert ebenfalls Wahlen zur Nationalversammlung.

17. 12. Uraufführung des Films "Carmen" unter der Regie von Ernst Lubitsch mit Pola Negri (1894-1987) und Harry Liedtke (1882-1945).

22. 12. Die Tschechoslowakei erklärt Böhmen und das Sudetengebiet zu Bestandteilen des neuen Staats.
Die sowjetische Regierung erkennt die Unabhängigkeit Litauens und Lettlands an.

23. 12. In Preußen werden sämtliche Orden und Titel abgeschafft.
Wegen ausstehender Soldzahlungen besetzen Matrosen der Volksmarinedivision das Berliner Schloß und nehmen den Stadtkommandanten Otto Wels (SPD) als Geisel.

24. 12. Ebert informiert Groener über die Lage und fordert Hilfe von der Armee. Das Garde-Schützenregiment greift die Matrosen während der Weihnachtskämpfe an. Es kommt zu Verhandlungen zwischen Regierung und Volksmarinedivision.

28. 12. USPD-Mitglieder des Rats der Volksbeauftragten werfen den SPD-Volksbeauftragten Kooperation mit der alten Generalität vor und treten aus dem Rat aus. Sie werden durch Gustav Noske und Rudolf Wissell (SPD) ersetzt.

30. 12. Spartakusbund und Bremer Linksradikale gründen in Berlin die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD). Gegen den Willen von Liebknecht und Rosa Luxemburg beschließt die KPD einen Boykott der Wahlen zur Nationalversammlung.

31. 12. Beschluß zur Demobilisierung der gesamten Armee.

Außerdem

Alfred Adler (1870-1937): Praxis und Theorie der Individualpsychologie (Psychologische Abhandlung)
Karl Bühler (1879-1963): Die geistige Entwicklung des Kindes (Psychologische Abhandlung)
Houston St. Chamberlain: Rasse und Nation (Rassenideologie)
Charlie Chaplin: Ein Hundeleben (Film)
Charlie Chaplin: Charlie als Soldat (Film)
Ernst Lubitsch: Die Augen der Mumie Ma (Film)
Bertrand Russell (1872-1970): Mystizismus und Logik (Philosophische Abhandlung)
Franz Schreker (1878-1934): Die Gezeichneten (Oper)
Georg Simmel: Der Konflikt der modernen Kultur (Soziologische Abhandlung)
Oswald Spengler: Untergang des Abendlandes, Band I (Philosophische Abhandlung)

 
Druckversion Druckversion
Fenster schliessen
Fenster schliessen