Deutsche Geschichten
Antisemitismus
Antisemitismus
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Auszeichnungen sollten von diesen Deportationen ausgenommen und in Altersghettos eingewiesen werden. Diese scheinheilige Maßnahme sollte nach Heydrichs Worten »mit einem Schlage die vielen Interventionen« ausschalten. Eichmann erhielt den Auftrag, die bürokratisch-technischen Vorarbeiten zu leisten. Niemand von den anwesenden Behördenvertretern erhob Widerspruch. Auf der Wannseekonferenz waren damit die organisatorisch-technischen Voraussetzungen für den größten Völkermord der Weltgeschichte geschaffen worden.

Massenvernichtung

Bereits in den ersten Wochen nach der Machtübernahme waren von der SA und der SS politische Gegner in so genannte »wilde« Konzentrationslager eingewiesen worden. Eines der ersten war das von dem Münchener SS-Führer Heinrich Himmler eingerichtete KZ Dachau, im Bereich der Berliner SA entstand das Lager Oranienburg. Kommunistische Funktionäre und Abgeordnete, auch Sozialdemokraten und Publizisten waren die ersten Opfer, die »in Schutzhaft« genommen wurden, wie es amtlich hieß.

Konzentrationslager waren keine Erfindung der Deutschen, aber sie wurden von den Nationalsozialisten zu einem mit höchster Perfektion funktionierenden System zur Ausschaltung der Regimegegner und aller sonstwie unliebsamen Personen entwickelt - bis zur Vernichtung ganzer Völker.

Krematorium
Krematorium
Ruine eines der Krematorien von Birkenau: letzte Station für die Opfer der Verwertung. Vier Krematorien waren auf dem Höhepunkt der Vernichtung in Betrieb.

Nach der Liquidierung der SA-Führerschaft im angeblichen »Röhmputsch« wurden die Konzentrationslager geschlossen, bald aber wieder unter der Regie der SS neu eingerichtet und ausgebaut. Jetzt wurden neben den politischen Gegnern auch andere Personengruppen eingewiesen: Angehörige religiöser Sekten, Ordensgeistliche, Pfarrer beider Konfessionen, Juden, Polen, Sinti und Roma, Homosexuelle sowie »Arbeitsscheue«, und »Gewohnheitsverbrecher«.
Mit Beginn des 2. Weltkrieges wurde das KZ-System erheblich ausgebaut, zahlreiche neue Lager entstanden in den eroberten polnischen Gebieten. Unter ihnen ist das im Juni 1940 eingerichtete KZ Auschwitz in seiner räumlichen Ausdehnung wie in seiner Vernichtungskapazität das größte Todeslager der Weltgeschichte geworden.

Gaskammer Ausschwitz
Gaskammer
Überreste der Gaskammern von Auschwitz: Zyklon B war das Mittel der Vernichtung.

Haupttor Auschwitz 1933-1945
Haupttor Auschwitz
Das Haupttor von Auschwitz, das etwa zwei Millionen Opfer passierten.

Die Zahl der KZ wuchs während des Krieges auf 22 an mit 165 Außenstellen (= Arbeitslagern). In den Lagern waren die Häftlinge hilflos der brutalen Willkür der Wachmannschaften ausgesetzt. Durch die rücksichtslose Ausbeutung der Häftlinge in den den Lagern zugeordneten Wirtschaftsbetrieben und Rüstungswerken mit elfstündiger Arbeitszeit bei völlig unzureichender Ernährung, unter fortwährenden Schikanen, stundenlangen Ordnungsappellen und durch Seuchen war die Sterblichkeit unter den Lagerinsassen außerordentlich hoch.

Zwangsarbeit
Zwangsarbeit
Im KZ Ravensbrück: Häftlingsfrauen bei der Zwangsarbeit. (Bild: DHM)

Seit Beginn des Krieges bestand die Mehrzahl der Inhaftierten aus Angehörigen der unterworfenen Völker, der Anteil der deutschen Häftlinge betrug bei Kriegsende nur noch 5-10 %. Die Gesamtzahl der KZ-Insassen stieg jetzt sprunghaft an, bis März 1942 waren es bereits 100000, bis Januar 1945 sogar über 700 000, nicht mitgerechnet die unregistriert in den KZ Vergasten. In verstärktem Maße wurden seit Beginn des Russlandfeldzuges in Konzentrationslagern Massenerschießungen durchgeführt. Auf der Wannseekonferenz am 20. Januar 1942 wurde die Vernichtung des europäischen Judentums organisatorisch festgelegt.

Video
Videobeitrag
Zeitzeugenbericht: KZ Buchenwald

Die dort beschlossenen Transporte der europäischen Juden in den Osten gingen ausschließlich in die Vernichtungslager Belzec, Chelmno, Lublin-Majdanek, Sobibor, Treblinka und Auschwitz-Birkenau.

Auschwitz
Im Juni 1940 wurde Auschwitz, auf Anordnung Himmlers, zum größten Konzentrationslager des SS-Staates ausgebaut.

Tausende von Häftlingen sind durch die an ihnen vorgenommenen medizinischen und

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