Deutsche Geschichten
Widerstand

Mut ist es nicht allein. Und seine Meinungen kann man auch im stillen Kämmerlein haben. Warum lehnen sich Menschen auf ?
1944

Widerstand im Nationalsozialismus

Widerstand gegen fremde Eroberer, gegen feindliche Besatzung im eigenen Land gilt als notwendig, moralisch gerechtfertigt und gehört zu den patriotischen Pflichten. So hatten die Männer und Frauen, die gegen die deutsche Herrschaft überall in Europa während des Zweiten Weltkrieges kämpften, selbstverständlich die Zustimmung und den Beifall der meisten ihrer Landsleute, während die Kollaborateure mit dem nationalsozialistischen Regime verachtet wurden. Mit ihnen wurde nach dem Krieg ohne Erbarmen abgerechnet, in Norwegen und Frankreich ebenso wie in den Niederlanden oder in anderen Ländern Europas. Ganz anders verhielt es sich mit dem Widerstand in Deutschland selbst. Die Nationalsozialisten hatten bei ihrem Machtantritt 1933 zwar keineswegs die Mehrheit der deutschen Wähler hinter sich, aber sie wussten durch Propaganda und durch eine raffinierte Herrschaftstechnik, die Lok-kung und Zwang höchst wirkungsvoll verband, sowohl Gegner und Oppositionelle - das waren Sozialdemokraten, Kommunisten, Liberale und andere Demokraten - als auch ihre anfänglichen Verbündeten und Machtteilhaber - die Konservativen - auszuschalten.

Die Mehrheit des Volkes konnten die Nationalsozialisten rasch für ihre Ziele begeistern. Die Erfolge in der Aussenpolitik, die Scheinerfolge in der Wirtschafts- und Sozialpolitik und der innere Frieden, der bis über den Beginn des Zweiten Weltkrieges hinaus im Deutschen Reich zu herrschen schien, bestätigten die Nationalsozialisten und festigten ihre Herrschaft. Dass die Gegner des Regimes in Konzentrationslagern und Gefängnissen verschwanden oder emigrieren mussten, berührte viele Menschen, die der NS-Herrschaft insgesamt oder teilweise zustimmten, wenig. Entscheidend für den Erfolg und die Stabilisierung des Regimes war auch, dass die bürgerlichen Parteien, die Mehrheit der Sozialdemokraten und der Gewerkschafter sich überrumpeln liessen und der Auflösung und dem Verbot ihrer Organisation im Sommer 1933 keinen Widerstand entgegensetzten. Obwohl prominente Vertreter der Sozialdemokratie, der Gewerkschaften und des politischen Katholizismus (Zentrum und Bayerische Volkspartei) in Gefängnissen und in Konzentrationslagern inhaftiert wurden, verhielt sich die Mehrheit der Mitglieder abwartend und passiv. Der Rückzug ins Private oder in die "innere Emigration" (eine Haltung der Nichtbeteiligung,

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Zeitzeugenbericht:
Widerstand im 3. Reich

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Widerstand

Kommunistische Gruppierungen
Das gemeinsame Ziel war die Überzeugung, den Sturz Hitlers herbeiführen zu müssen.

Sozialistische Gruppen
Es waren vor allem drei Organisationen, die sich vor 1933 von der Sozial- demokratie gelöst hatten und links von der SPD standen...

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